Der “richtige” Betriebsarzt

Die ideale Qualifikation für einen Betriebsarzt ist der Facharzt für Arbeitsmedizin. In der heutigen Arbeitsmedizin können zwei Strömungen beobachtet werden:

  1. Der “klassische” Arbeitsmediziner: Bei ihm stehen die Vorsorgen mit einem Schwerpunkt auf Untersuchungen im  Vordergrund. Der Bezug zu den im Auftrag des Arbeitgebers untersuchten Einzelpersonen ist intensiv, wobei allerdings ungewollt Indiskretion oder Mitteilung von für den Arbeitnehmer nachteiliger Information gegenüber dem Auftraggeber vorkommen kann. Nicht selten werden in großen Betrieben vom “Werksarzt” notärztliche Leistungen erwartet. Damit einhergehend gibt es viele Werksarztzentren, die in ihrem Leistungsspektrum Hausarztpraxen oder kleinen Klinikambulanzen ähneln. In dieser Überschneidung liegt Konfliktstoff, der mitunter der Klärung durch die Ärztekammer bedarf.

  2. Der “moderne” Arbeitsmediziner: Bei ihm steht Primärprävention im Vordergrund. Diese wird mit den Werkzeugen Begehung, Gefährdungsbeurteilung, Arbeitsschutzausschuss und Beratung vorangetrieben. Da aber die Verantwortung für den Arbeitsschutz beim Arbeitgeber liegt, ist der Erfolg stark abhängig von dessen Einsicht in und Bereitschaft zu Maßnahmen im Arbeitsschutz. Maßnahmen der Sekundärprävention werden immer dann durchgeführt, wenn die zuvor durchgeführte Gefährdungsbeurteilung eine Notwendigkeit ergeben hat und technische oder organisatorische Maßnahmen nicht zur Reduktion der Gefährdung führen können.

Wir sind der Auffassung, dass der größere Erfolg für Unternehmen mit einem modernen Arbeitsmediziner zu erreichen ist.